In Gottes Namen
«In Gottes Namen» – eine Serie von neun Bildern, die stetig erweitert wird und ein tiefes, vielseitiges Thema anspricht. Der Titel weckt den Eindruck, es handle sich um Angelegenheiten, die im Namen des Herrn geschehen. Hier finden wir die Glaubensfragen, die uns berühren, die oft den Kern unseres Menschseins ausmachen. Die Werke sind durchdrungen von Glauben – dem Glauben, der sowohl ein Licht des Friedens als auch einen Schatten der Gewalt werfen kann.
Wir wissen, dass alle Religionen ursprünglich von dem Streben nach Frieden sprechen. Doch die Realität ist oft anders: Im Namen Gottes haben Kriege stattgefunden, und Gewalt hat viele Gesichter getragen. Es ist schockierend zu erkennen, wie Religionen manchmal als Rechtfertigung für Hass, Diskriminierung oder sogar Brutalität dienen können. Diese Widersprüchlichkeit macht den Glauben so komplex und oft schmerzhaft.
Ein zentrales Problem sind die Menschen selbst. Es sind oft die, die sich auf ihren Glauben berufen, die mit einer Selbstgerechtigkeit und Arroganz auf andere herabsehen – auf Andersgläubige, Ungläubige und die sogenannten „Sünder“. Dabei wird vergessen, wofür die meisten Glaubensrichtungen stehen sollten: für Mitgefühl, Verständnis und Nächstenliebe.
Selbst Institutionen wie der Vatikan, ein Symbol für den Frieden, stehen nicht im Immunität gegenüber Gewalt und Missbrauch. Es gibt Heilige, deren Taten und Lehren nicht immer mit den Prinzipien übereinstimmen, die sie vertreten sollten. Diese Dissonanz zwischen den heiligen Lehren und den Handlungen der Gläubigen fordert uns dazu auf, die Beziehung zwischen Glauben und Moral zu hinterfragen.
Diese Serie möchte genau das ins Licht rücken: Die komplexe, oft widersprüchliche Beziehung zwischen Glauben, Frieden und Gewalt, und uns als Zuschauer einladen, darüber nachzudenken, was es wirklich heisst, im Namen Gottes zu handeln.